https://wiki.staatspolitik.de/index.php?title=Die_Verschw%C3%B6rung_der_Flakhelfer&feed=atom&action=historyDie Verschwörung der Flakhelfer - Versionsgeschichte2024-03-29T00:19:47ZVersionsgeschichte dieser Seite in Staatspolitisches Handbuch im NetzMediaWiki 1.32.0https://wiki.staatspolitik.de/index.php?title=Die_Verschw%C3%B6rung_der_Flakhelfer&diff=779&oldid=prevAdmin am 10. Oktober 2017 um 09:23 Uhr2017-10-10T09:23:21Z<p></p>
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<td colspan="2" style="background-color: #fff; color: #222; text-align: center;">Version vom 10. Oktober 2017, 09:23 Uhr</td>
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<tr><td class='diff-marker'>−</td><td style="color: #222; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #ffe49c; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>:Günter Maschke, in: Hans-Joachim Arndt u. a.: ''Inferiorität als Staatsräson'', Krefeld: Sinus 1985, S. 93–118.</div></td><td class='diff-marker'>+</td><td style="color: #222; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #a3d3ff; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>:Günter Maschke, in: <ins class="diffchange diffchange-inline">[[</ins>Hans-Joachim Arndt<ins class="diffchange diffchange-inline">]] </ins>u. a.: ''Inferiorität als Staatsräson'', Krefeld: Sinus 1985, S. 93–118.</div></td></tr>
<tr><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #222; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"></td><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #222; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"></td></tr>
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</table>Adminhttps://wiki.staatspolitik.de/index.php?title=Die_Verschw%C3%B6rung_der_Flakhelfer&diff=650&oldid=prevAdmin: Die Seite wurde neu angelegt: „:'''Die Verschwörung der Flakhelfer'''. :Günter Maschke, in: Hans-Joachim Arndt u. a.: ''Inferiorität als Staatsräson'', Krefeld: Sinus 1985, S. 93–118.…“2017-10-09T14:23:52Z<p>Die Seite wurde neu angelegt: „:'''Die Verschwörung der Flakhelfer'''. :Günter Maschke, in: Hans-Joachim Arndt u. a.: ''Inferiorität als Staatsräson'', Krefeld: Sinus 1985, S. 93–118.…“</p>
<p><b>Neue Seite</b></p><div>:'''Die Verschwörung der Flakhelfer'''.<br />
:Günter Maschke, in: Hans-Joachim Arndt u. a.: ''Inferiorität als Staatsräson'', Krefeld: Sinus 1985, S. 93–118.<br />
<br />
»Die Bundesrepublik, halb ordentlicher<br />
Industriehof, halb Naherholungszone mit<br />
regelmäßig geleertem Papierkorb, dieses<br />
handtuchbreite Restland, dessen Bewohner<br />
nach Harmlosigkeit gieren, ist<br />
zugleich das Land, in dem jeder zum Verfassungsfeind<br />
des anderen werden kann.«<br />
Mit diesem Satz leitete Günter Maschke<br />
seinen 1985 erschienenen Aufsatz über<br />
''Die Verschwörung der Flakhelfer'' ein und signalisierte<br />
damit gleich, daß er kein Interesse<br />
daran habe zu plaudern. Und so<br />
ist Maschkes Text eine bis heute in weiten<br />
Teilen unerreicht scharfe und gleichzeitig<br />
präzise Analyse der politischen Situation<br />
Deutschlands nach 1945 und des geistigen<br />
Landesverrats seiner politischen<br />
Elite. Daß Maschke dabei selbst vor konservativen<br />
Ikonen wie Konrad Adenauer<br />
und Ludwig Erhard nicht haltmachte,<br />
ließ und läßt seine Urteile gerade bei Konservativen<br />
zur Nagelprobe werden. Womit<br />
gibt man sich in der Beurteilung der deutschen<br />
Lage zufrieden? Und welche Desillusionierung<br />
hinzunehmen ist man bereit?<br />
<br />
Der Schmitt-Experte Maschke analysiert<br />
und argumentiert von Carl Schmitt<br />
her. Dessen Kernsätze über die Souveränität,<br />
das Politische, den Liberalismus, den<br />
diskriminierenden Kriegsbegriff sind gegenwärtig,<br />
werden aktualisiert und angewendet<br />
und geben Maschke den Grundton<br />
vor: Dieser ist von unversöhnlichem Furor<br />
und gleichzeitig glasklar. Der Angriff<br />
ist nicht rauschhaft, sondern wird wohlüberlegt<br />
und kompromißlos vorgetragen,<br />
und solches kann nur demjenigen gelingen,<br />
der die Gefechtslage mit klaren Begriffen<br />
zu ordnen vermag.<br />
<br />
Maschke geht mit dem Soziologen<br />
Hans-Joachim Arndt von den Deutschen<br />
als den »Besiegten von 1945« aus und<br />
gelangt zu der Behauptung, es sei »die<br />
Verfassung das Gefängnis, dem es zu<br />
entrinnen gilt«. Er untermauert diese ungeheure<br />
Feststellung anhand seiner Analyse<br />
eines doppelten Angriffs auf die Reste<br />
deutscher Substanz nach dem Krieg:<br />
Die Nürnberger Prozesse hätten mit ihrer<br />
Ächtung des Rechts zum Kriege einen<br />
wesentlichen Grundsatz der Staatlichkeit<br />
zerstört: seine Souveränität. Gleichzeitig<br />
sei mit der Entnazifizierung das für dieses<br />
entstaatlichte Gemeinwesen »richtige<br />
Individuum« geschaffen worden – ein<br />
»antifaschistischer Homunculus«, der<br />
schon 1933 habe wissen müssen, »was 10<br />
Jahre später in Auschwitz geschah«, gesegnet<br />
mit einem »größeren Weitblick<br />
als die Regierungen der USA, der UdSSR,<br />
Frankreichs und Großbritanniens zusammengenommen<br />
«: ein mündiger Bürger,<br />
gekennzeichnet von einem »Ineinander<br />
von Genußsucht und Zerknirschung« und<br />
von einer jede Politik abwürgenden liberalen<br />
Mentalität.<br />
<br />
{{Zitat|Diese deutsche Art von Post-histoire ist<br />
noch nicht an ihrem Ende, doch wie immer<br />
in der Politik eröffnet sich die neue Lage<br />
eher plötzlich, als daß sie sich entwickelt.}}<br />
<br />
Die Jahrgänge, die diese Mentalität angenommen<br />
und zur prägenden für die<br />
BRD gemacht hätten, bezeichnet Maschke<br />
als »Generation der Flakhelfer«; sie war<br />
»zu jung, um die Prügel zu verstehen, die<br />
sie empfing«, Prügel, die einem besonderen<br />
deutschen Weg in die Moderne insgesamt<br />
und nicht etwa nur einer nationalsozialistischen<br />
Verfehlung galten. Und so<br />
beantwortet Maschke seine Frage gleich<br />
selbst mit Ja: »Muß, wer Adenauer sagt,<br />
nicht auch Rudi Dutschke sagen und wer Strauß sagt, nicht auch Otto Schily und<br />
sogar Rote-Armee-Fraktion sagen?« Für<br />
Maschke sind die Revoluzzer von ’68 nur<br />
der »radikalisierte Wurmfortsatz« der<br />
früheren inneren Feinde des deutschen<br />
Volkes, jener Betreiber eines »Autogenozids<br />
«, für die es keinen Gerichtshof gibt.<br />
<br />
''Die Verschwörung der Flakhelfer'' ist ein<br />
gefährlicher Text. Natürlich darf man die<br />
Anlage zur Provokation Maschkes als des<br />
ehemaligen »Dutschke von Wien« nicht<br />
verkennen. Aber auch dann, wenn man<br />
sie mit einrechnet, bleibt die Verschwörung<br />
aggressives Denken par excellence.<br />
Der Text ist suggestiv und von umstürzender<br />
Deutlichkeit. Was tun? Wer Maschkes<br />
Argumentation folgt und seine Schlußfolgerungen<br />
akzeptiert, muß das politische<br />
System der Bundesrepublik Deutschland<br />
in Frage stellen, seine Grundlage, seine<br />
Entstehung, auch seine Fortsetzung nach<br />
1990. Diese Radikalität ist so kühl und<br />
gründlich, daß sie jene Doppelwirkung<br />
aus Erregung und Lähmung entfalten<br />
kann, die jeder unvermittelten Botschaft<br />
aus dem Bereich erstrangigen, kategorischen<br />
Denkens eignet.<br />
<br />
== Ausgabe ==<br />
* Wiederabdruck, in: Günter Maschke: ''Das bewaffnete Wort'', Wien/Leipzig: Karolinger 1997, S. 72–90.<br />
<br />
{{Autor|Götz Kubitschek}}<br />
<br />
{{SEITENTITEL:''Die Verschwörung der Flakhelfer''}}<br />
{{SORTIERUNG:Verschwörung der Flakhelfer}}<br />
<br />
[[Kategorie:Werk]]</div>Admin